Donnerstag, 18. Dezember 2014

Das Gefühl zu wandern - ein abwechslungsreicher Spaziergang im Allgäu

Wandern ist nicht für jeden etwas. Das weiß ich. Auch für mich ist es oft zu anstrengend, dauert mir zu lang oder mir ist einfach nicht danach. Gerade im Winter, wenn die Tage kurz und das Wetter manchmal nicht unbedingt so toll ist, dann finde ich Wandern oft doof. Ich muss mir voll viel anziehen um nicht zu frieren, gehts dann bergauf wird mir sofort total heiß, dann ziehe ich mir die Mütze und Handschuhe aus, vielleicht sogar die Jacke. Spätestens dann merke ich, dass ein Handschuh fehlt und ich weiß nicht wohin mit der Jacke. Wenn ich großes Glück habe, dann verschwindet just in diesem Moment die Sonne hinter einer minifitzeligen Wolke und es wird so furchtbar arschkalt, dass ich die Jacke, Mütze und die wiedergefundenen Handschuhe (lagen im Schnee und sind nass geworden) sofort wieder anziehen muss um nicht zu erfieren.
Da mir generell das zu Fuß unterwegs sein aber trotzdem großen Spaß macht, liebe ich Spaziergänge. Kurze, lange, zu jeder Jahreszeit. Danach geht es mir einfach immer gut.

Ich bin gerne in den Bergen, auch im Winter. Ich fahre kein Ski und Schlitten auch nicht so gerne (klick). Aber durch Schnee zu stapfen und alles glitzert um mich herum, das ist traumhaft. Der Schnee schluckt alle Geräusche, allein er knirscht leise unter den Füßen und es lassen sich Schneemänner bauen oder noch besser: Schneeengel machen! Großer Spaß. Inzwischen habe ich auch wintertaugliche Klamotten und weiß, dass ich nicht so viel anziehen muss an sonnigen Dezembertagen. 

Lange Rede, kurzer Sinn, ich möchte hier eine traumhaft schöne Spazierrunde im Allgäu vorstellen, die auch für Wandermuffel etwas ist. Am Anfang geht es nur einmal etwas den Hügel rauf und direkt danach wartet schon ein tiptop Panorama auf Wanderfrau und -mann. Wer also im Allgäu in der Nähe von Sonthofen verweilt, dem lege ich diese kleine Runde ans Herz.

Die Wanderung ist 8,1 km lang und dauert ca. zwei Stunden. Höhenunterschied: insgesamt 220 m. Los geht es in Sigishofen. Hinter der kleinen Kapelle führt ein Wanderweg in den Wald hinein und den Berg hinauf. Hier muss der einzige, nicht allzu heftige Aufstieg gemeistert werden. Oben hält man sich an der großen Wegegabelung links und geht zur Wittelsbacherhöhe weiter. Dort oben auf einem großen Grasberg steht eine alte Linde (881 m) und zwei Bänke laden zum verweilen und Landschaftbestaunen ein. Was ein schöner Ausblick auf die vor einem liegende Bergwelt! 


Dann gehts weiter den Hügel runter zum klar sichtbaren Fahrweg. Dem folgen wir immer geradeaus. Im Ort Schweineberg biegen wir an der Hauptstraße rechts ab und hinter dem allerletzten einzeln stehenden Haus biegen wir links ab. Nach einer ganzen Weile treffen wir wieder auf eine Straße, laufen rechts lang ein ganz kurzes Stückchen bis zum Parkplatz und biegen dann ins ausgeschilderte Tiefenberger Moos ab. Halten uns rechts und folgen dem Wegelein. Hier wird es richtig schön! Bezauberne Moorlandschaft mit Birken und Gräsern, dazu ein einmaliges Bergpanorama im Hintergrund. Ich fühle mich dort wie in den Weiten Kanadas verloren, also wenn man sich die Straße und die anderen Menschen wegdenkt. 

Nun folgt man weiter dem Weg und es gibt verschiedene ausgeschilderte Wege zurück nach Tiefenberg. Mir hat der am linken Ufer des kleinen Bächleins gut gefallen (vor der Brücke links). In Tiefenbach geht es rechts die Straße am Hotel Sonnenalp lang und bald schon biegen wir rechts ab in den Weg zum Krebsbachtobel. Diesem folgen wir bis zum Ende. Das dauert eine Weile und wird zwischenzeitlich sogar recht spektakulär, weil tief! Leider müssen wir dann ganz zum Schluss noch ein kleines Stückchen links rum an der Hauptstraße entlang, aber schon nach kurzer Zeit geht es wieder ab nach Sigishofen. Und schon ist man wieder am Ausgangspunkt. 

Wer die Tour genauer nachlesen möchte oder noch mehr Inspirationen zu kleinen oder großen Wanderungen haben möchte, der schaue sich den Rother Wanderführer "Allgäu 1" an. Mit dem kann man in der Region Oberallgäu und Kleinwalsertal viele schöne Ecken entdecken. Und gerade rund um Oberstdorf gibt es viele Winterwanderwege und einige Routen die wirklich sehr leicht zu bewältgen sind. Zum Beispiel nach Einödsbach, dem südlichsten Ort Deutschlands. Und was für ein tolles Panorama dort auf die Wandersleut wartet, ein Träumchen, wenn man es denn sieht. Ich war dieses Jahr direkt zwei mal dort, im Spätsommer sah es dort so aus:


In Wahrheit wartet dort oben eine der tollsten Bergkulissen rund um Obrstdorf auf die Wandersleut. Nur halt nicht wenn ich dort unterwegs bin... Darum bin ich nochmal hin. Und was soll ich sagen, eigentlich sieht es dort so aus wie auf dem unteren Bild.



Mehr über Unternehmungen in den Alpen findet ihr unter anderem hier.

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